Glossar

A

Apsis – halbrunder Abschluss des Chors, ursprünglicher Platz des Altars
Apsisbogen – Öffnung in der Ostwand für die Apsis
Arkaden – Reihung von Bögen
ausgeschiedene Vierung – Trennbögen zwischen Quer- und Längsschiff

B

Basilika – dreischiffige Kirche
Begleitbogen – über dem tragenden Bogen angebrachter Zierbogen
Beschlag – Verbindungsband aus Metall
Blende – Auf eine ungegliederte Wand in Stein oder Putz aufgetragenes Schmuckelement
Blendfassade – Einer ungegliederten Fassade „vorgeblendete“ Schmuckelemente

C

Chor – geweihter Raum, Platz für Altar und Kanzel
Chormönche – geweihte Mönche, lebten in strenger Klausur und widmeten sich nur der Theologie
Chorherren – bei den Prämonstratensern und Augustinern adlige Mönche mit Privilegien
Chorgiebel – über der Apsis liegender Giebel

D

Dachreiter – auf dem Dach aufgesetztes Türmchen
Dienste – Stützelemente, die die Last des Gewölbes auf den Boden führen

E

eingezogener Chor – rückspringender Chor
Empore – zweistöckige Anordnung des Kirchengestühls

F

Fasche – Umrahmung von Fenstern oder Türen
Flügelaltar – mehrteiliges Altarbild zum Einklappen (Klappaltar)
Fresko – auf frischen Putz aufgetragenes Wandgemälde
Friedgarten – gewöhnlich vom Kreuzgang eines Klosters umschlossener Innenhof

G

Gebundenes System – Ein Mittelschiffsjoch verlangt zwei Seitenschiffsjoche
Gemeindeportal – Eingang für die Gläubigen im Westen oder im Schiff
Gewände – Ausschnitt von Fenstern und Portalen in der Mauerdicke, meist verputzt oder bemalt
Glockengeschoss – oberes Turmgeschoss mit Schallöffnungen
Gurtbogen – Trennung zwischen zwei Jochen

H

Hauptschiff – mittleres Schiff einer Basilika
Hufeisenempore – umlaufende, zweistöckige Anordnung des Kirchengestühls

I

isodom – Natursteinmauerwerk aus gleich großen Quadern

J

Joch – Von vier Pfeilern oder Säulen umgebener Gewölbeabschnitt

K

Kämpfer – Deckplatte eines Pfeilers, vermittelt zwischen Stütze und aufgefangener Last
Kapitell – Kopf einer Säule, vermittelt zwischen Stütze und aufgefangener Last
Kirchenpatron – für die Erhaltung der Kirche zuständiger Adliger
Klangarkaden – Schallöffnungen im Turm für die Glocken
Klappaltar – 3-flügliger Schnitzaltar zum Zuklappen, außen bemalt
Klausur – der nur den Chorbrüdern vorbehaltene abgeschlossene Klosterbereich
Konversen – Laienbrüder, die arbeiteten und getrennt von den Chorbrüdern lebten
Korbbogen – im Barock übliche, nur leicht gekrümmte Bogenform
Kreuzgang – vierseitiger Gewölbegang inmitten der Klostergebäude
Kreuzgewölbe – zwei sich rechtwinklig kreuzende Tonnengewölbe
Krypta – unterirdischer Raum unter dem Chor

L

Langhaus – Mittelschiff einer Kirche
Lanzettfenster – langes, schmales Spitzbogenfenster
Laibung – Mauerdicke von Fenstern und Türen, s. Gewände
Laienbruder – (Konverse) nicht geweihter Mönch im Kloster, zuständig fürs Arbeiten
Lettner – Schranke zwischen Chor und Schiff
Lisenen – Bandgliederung von Mauerflächen
Liturgie – Ordnung aller religiösen Zeremonien und Riten des jüdischen und christlichen Gottesdienstes

M

Maßwerk – ornamentale Fensterverzierungen in Stein oder Backstein ab dem 12. Jh.

Mittelschiff – Gemeinderaum einer Kirche, auch Langhaus

Mittelschiffsgiebel – äußerer Abschlussgiebel des Schiffs

N

Näpfchensteine – rätselhafte halbrunde Vertiefungen außen an Kirchen
Narthex – Vorhalle einer Kirche, die auch von Ungetauften betreten werden konnte
Nebenapsis – am Querschiff oder dem Seitenschiff angebrachte kleinere Apsis

O

Obergaden – Obergeschoss im Kirchenschiff
Okulus – kreisrundes Fenster

P

Palas – Hauptgebäude einer Burg, mit Festsaal und Wohnräumen
Patronat – Zuweisung eines Adligen als Verantwortlichen für die Kirche
Patronatsloge – meist verglaster Logeneinbau im Chor für den Kirchenpatron
Patrozinium – Zuweisung eines Heiligen als Schutzpatron einer Kirche
Pforte – kleiner Eingang
Pfründe – Einkünfte eines kirchlichen Amts
Pilaster – in die Wand eingelassener Pfeiler
Portal – großer Eingang
Predella – Altaraufsatz, auf dem das Tryptichon oder der Klappaltar (das Retabel) steht
Priesterpforte – Eingang für den Geistlichen im Chor
pseudoisodom – Natursteinmauerwerk aus annähernd gleich großen Quadern

Q

Quader – rechteckig oder quadratisch zugehauener Stein
Querschiff – das Mittelschiff kreuzender Raum, auch Querhaus

R

Retabel – Altaraufsatz, oft auf einer Predella
Rippengewölbe – Kreuzgewölbe mit steinernen entlastenden Unterzügen
Rosette – mit Maßwerk geschmücktes Rundfenster

S

Sakramentsnische – kleine Wandnische in Chor oder Apsis für heiliges Gerät
Sakristei – an den Chor angebauter Raum für Gewänder und heiliges Gerät
Satteldach – klassisches Giebeldach
Schachbrettstein – Schmuckstein unbekannter Bedeutung mit Schachbrettmuster
Schlussstein – keilförmiger Stein im Scheitel eines Bogens, der diesen stabilisiert
Schmuckfries – Ornamentbänder außen an Kirchen
Segmentbogen – (Korbbogen) im Barock übliche, nur leicht gekrümmte Bogenform
Seitenschiffe – bei Basiliken zwei niedrige Nebenschiffe am Mittelschiff
Spolien (lat. Geraubtes) – Wieder verwendete skulptierte Überreste aus älteren Bauten

T

Teufelskrallen – rätselhafte Ritz und Schabespuren außen an Kirchen
Titelheiliger – heiliger Schutzpatron einer Kirche
Traufe – waagerechte Unterkante eines Schrägdachs
Triptychon – dreiflügliges Gemälde zum Zuklappen
Triumphbogen – Bogen zwischen Schiff und Chor
Triumphkreuz – Kreuz mit über den Tod triumphierendem Christus
Triumphkreuzgruppe – Christus am Kreuz mit Maria und Johannes
Tonnengewölbe – sich aus dem Rundbogen entwickelndes Gewölbe

U

Überfangbogen – über dem tragenden Bogen angebrachter Zierbogen

V

Vierung – Schnittstelle zwischen Querschiff und Längsschiff

W

Walmdach – Dach mit abgeschrägten Giebeln
Wehrbalken – innerer Verschlussbalken einer Tür, der ins Gewände geschoben wurde
Weihekreuze – zur Kirchenweihe im Inneren aufgemalte Kreuze im Kreis, meist 12
Werkstein – mit dem Meißel bearbeiteter Schmuckstein, meist Kalk- oder Sandstein
Westriegel – quer gestellter rechteckiger Turm vor dem Schiff