Die Anlage
Das Dorf Raben entwickelte sich im Schutz der Burg Rabenstein und erhielt auch daher seinen Namen. 1383 wird es erstmalig erwähnt, ist aber ausweislich seiner spätromanischen Kirche viel älter. Diese gehört dem im Fläming weit verbreiteten Typ der dreiteiligen Anlagen an, stammt aber nicht aus der frühen Zeit um 1200. Die Kirche weist einige Besonderheiten auf, die sie von anderen Flämingkirchen unterscheiden: So wirkt der relativ breite und lange Chor ziemlich groß im Vergleich zum verhältnismäßig kurzen Schiff. Das Mauerwerk zeigt nicht die delikate Akkuratesse der älteren Kirchen. Wenn man davon ausgeht, dass die Dorfkirche erst nach der Burg Rabenstein errichtet wurde, könnte man sie ins zweite Drittel des 13. Jh. datieren.
Fenster und Portale
Die Fenster sind durch Beseitigung der schrägen Gewände verändert, liegen aber an der ursprünglichen Stelle. Wie bei den meisten dreiteiligen Anlagen hatte das Schiff je drei, der Chor je zwei und die Apsis drei (schmale) rundbogige Fenster. Die Apsisfenster wurden aber 1858 verändert, als man auch die anderen, der Ästhetik der Kirche sehr abträglichen Eingriffe vornahm: West- und Gemeindeportal im Norden wurden verbreitert und erhielten einen korbbogigen Abschluss, die Priesterpforte im Norden wurde vermauert. Am unschönsten sind die drei zusätzlichen Fensteröffnungen auf der Südseite des Schiffs.
Innenraum
Im flachgedeckten Innern sind sowohl der Triumph- als auch der Apsisbogen spitzbogig gehalten. Man bemerkt die Erhöhung des Chors gegenüber dem Schiff um eine Stufe. Das gleiche wiederholt sich in der Apsis. Die Ausstattung stammt erst aus dem 18. und 19. Jh., am Anfang des 20. Jh. wurden Ornamentmalereien im Jugendstil angebracht.