
Nur 5 km von Jüterbog entfernt liegt die Dorfkirche von Werder, ein imposanter dreiteiliger Feldsteinbau mit West-Querriegel, Schiff und gerade geschlossenem rechteckigem Chor. Ende des 12. Jahrhunderts entstand sie als flämingtypische Anlage mit Schiff, Chor und Apsis. In einer zweiten Bauphase fügte man unter anderem den Turm hinzu. Etwas später riss man die Apsis ab und verlängerte den Chor, der flach geschlossen wurde und drei gotische Ost-Fenster erhielt. Im 15. Jahrhundert stockte man den Turm um das Glockengeschoss auf. Die Bronzeglocke entstand in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Sie trägt die Inschrift REX GLORIA XPE VENI CUM PACE(M).






Das mittelalterliche Sparrendach der Kirche blieb gut erhalten. Ihr Inneres mit der flachen Balkendecke enthält wertvolle Kunstwerke: Das Fragment einer spätgotischen Grisaille-Glasmalerei im Chormittelfenster mit einer Christusdarstellung, den Altar mit Feldsteinunterbau aus dem Mittelalter und einer hölzernen Deckplatte sowie den kelchförmigen Taufstein aus dem 13. Jahrhundert aus Sandstein mit einem Fuß aus Raseneisenstein. Außerdem gibt es hier eine aus dem 13. oder 14. Jahrhundert stammende Einbaumtruhe aus Eiche, mit originalen Eisenbeschlägen in Form von Bändern und Wellenranken.
