Dorfkirche Bergholz

Dorfkirche Bergholz. Staffelung der vierteiligen Anlage, Ansicht von Südwest.
Dorfkirche Bergholz. Staffelung der vierteiligen Anlage, Ansicht von Südost.

In Bergholz, dessen Name eher von “Birken” als vom “Berg” abgeleitet ist, steht auf dem Friedhof inmitten des Dorfangers die sehr sehenswerte vierteilige Anlage. Sie zeichnet sich besonders durch ihren geduckten, mit Walmdach und Dachreiter bekrönten Westturm aus. Nach einem Teileinsturz seines Westteils im Mittelalter wurde er mit einer fensterlosen Fassade und zwei schrägen Stützpfeilern aus Klosterformatziegeln versehen, was ihm ein einmaliges Erscheinungsbild verleiht. Ein Turm gehörte eindeutig zur ursprünglichen Planung der Anlage, kam aber erst ca. 50 Jahre später zur Ausführung. Dies ist durch eine Baunaht zwischen Turm und Schiff sowie durch sein Mauergefüge zu belegen. Dieses ist wesentlich akkurater als das der übrigen Bauteile, die aus nahezu ungequaderten, nur außen behauenen Feldsteinen errichtet wurden.

Dorfkirche Bergholz. Ansicht von Südwest.
Dorfkirche Bergholz. Ansicht von Südwest.

Da man aus dem wenig bearbeiteten Mauerwerk des Schiffs auf eine sehr frühe Bauzeit vor 1200 schließen kann, erscheint das regelmäßige Mauerwerk des Turms als Arbeit aus der Zeit nach 1230, als man die akkurateste Feldstein-Mauertechnik beherrschte. Zur Zeit ihrer Ersterwähnung 1227 müsste die Kirche dann schon geraume Zeit gestanden haben. Darauf deuten auch der archaisch wirkende kurze Chor mit nur einem Fenster auf jeder Seite und die sehr schmalen, rundbogigen Apsisfenster hin.

Originale Fenster in der Apsis
Originale Fenster in der Apsis

Die Kirche hatte zwei Gemeindeportale in der Mitte der Nord- und Südseite des Schiffs (das nördliche ist jetzt zugesetzt) sowie eine Priesterpforte im Chor auf der Südseite.

Dorfkirche Bergholz. Südwand des Schiffes mit Gemeindepforte
Südwand des Schiffes mit Gemeindepforte
Dorfkirche Bergholz. Nördliche, zugesetzte Gemeindepforte
Nördliche, zugesetzte Gemeindepforte
Dorfkirche Bergholz. Priesterpforte in der Südwand des Chors.
Priesterpforte in der Südwand des Chors.

Die drei Südfenster sind mit Ziegelgewänden neuzeitlich verändert, während auf der Nordseite ein originales, allerdings vermauertes Rundbogenfenster zu sehen ist.

Dorfkirche Bergholz. Zugesetztes romanisches Fenster im nördlichen Chor.
Zugesetztes romanisches Fenster im nördlichen Chor.

Der gesamte Dachbereich ist in Ziegelmauerwerk erneuert. Im flach gedeckten Innern erkennt man noch den zugemauerten Rundbogen des Turmdurchgangs und den ebenfalls rundbogigen Triumphbogen. Alle Ausstattungsstücke entstammen erst der Zeit des Barock, was (wie die erneuerte Dachzone) auf eine Zerstörung des Innenraums in früheren Kriegen schließen lässt.

Infobox


Adresse

Empfohlene Route

Südwestliche Route

Offizielle Website

keine


Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V.

Kirche Bergholz