Dorfkirche Borne

Dorfkirche Borne. Staffelung von Südost.
Dorfkirche Borne. Staffelung von Südost.

In einer Schenkungs-Urkunde von 1227 wird das Dorf Borne einschließlich einer Kirche erstmals genannt, was die Existenz von beiden schon für einen längeren Zeitraum voraussetzt. Das Patrozinium der Dorfkirche gehört dem „Eisheiligen“ St. Pankratius, einem der 14 Nothelfer, der insbesondere im Rheinland sehr populär war und dadurch einen Hinweis auf den Herkunftsort der Gründer von Borne liefern kann. Der Ortsname verweist offenkundig auf eine Quelle. Die Kirche ist eine dreiteilige Anlage mit einem Dachreiter über der Westwand. Das Mauerwerk besteht aus einzelnen Lagen einmal gespaltener aber nicht gequaderter Feldsteine. Zusammen mit den erhaltenen Fenstern und Portalen, dem Triumph- sowie Apsisbogen, die alle rundbogig gehalten sind und dem sehr kurzen Chor ergeben sich alle Indizien für einen Bau aus der Anfangszeit des Steinbaus in Brandenburg, vielleicht sogar noch aus dem 12. Jh.

Dorfkirche Borne Ansicht von Nordost.
Ansicht von Nordost.

Dreiteilige Anlage

Auf der Südseite wurden zwar alle Öffnungen verändert, aber die alte Anordnung lässt sich noch aus der Nordansicht rekonstruieren: vier Fenster und ein (zugesetztes) Gemeindeportal im Schiff, zwei Fenster und eine (zugesetzte) Priesterpforte im Chor, wobei sich die Eingänge im Westen und Süden befinden.

Ehemalige Gemeindepforte in der Südwand des Schiffs.
Ehemalige Gemeindepforte in der Südwand des Schiffs.
Rundbogenfenster in der Nordwand des Schiffes.
Rundbogenfenster in der Nordwand des Schiffes.
Dorfkirche Borne Apsis mit Rundbogenfenstern.
Apsis mit Rundbogenfenstern.

Die Apsis hat die Umrisslinie ihrer drei Fenster original bewahrt, die Gewändeschräge wurde später verputzt. Auf der Nordseite ist mehr originale Substanz erhalten: Die nördlichen Chorfenster wurden lediglich in ihrer Länge etwas beschnitten, im Schiff blieben zwei Fenster im Umriss erhalten, während die beiden anderen korbbogig vergrößert wurden. In die Westwand ist ein eindrucksvolles, abgetrepptes romanisches Portal eingelassen, was im Fläming eine Seltenheit darstellt.

Dorfkirche Borne Chor Nordwand mit zwei Rundbogenfenstern.
Chor Nordwand mit zwei Rundbogenfenstern.

Westwand und Dachreiter

Westfassade mit Dachreiter. Ansicht von Südwest.
Westfassade mit Dachreiter. Ansicht von Südwest.
Romanisches Westportal
Romanisches, abgetrepptes Westportal

Über dem Westgiebel sitzt der 1909 erneuerte Dachreiter. Er besteht an drei Seiten aus Fachwerk, um das Dach nicht zu sehr mit seinem Gewicht zu belasten. Das hochgezogene Feldsteinmauerwerk der Westwand bildet die vierte Seite. An der ganz in der Nähe gelegenen Kirchenruine von Dangelsdorf findet sich eine ebensolche Westwand aus der Erbauungszeit, die den Schluss nahelegt, dass die im Fläming so häufige dreiteilige Anlage mit Dachreiter ein eigenständiger Bautyp war, bei dem man von Anfang an einen Dachreiter anstelle eines Westriegels vorsah. Den Borner Dachreiter deckt eine Schweifhaube, auf der eine geschlossene Laterne steht, ebenfalls mit Schweifhaube.

Innenraum

Dorfkirche Borne Blick nach Osten auf den Triumphbogen
Blick nach Osten auf den Triumphbogen. Ausmalung im Jugendstil.

Das sehr stimmige Innere besitzt eine bemalte Flachdecke mit frei liegenden Querbalken. Die Innenausstattung – Emporen, Gestühl, Kanzel, Altaraufsatz und Orgel – stammt erst aus der Barockzeit, ein Indiz für die Neumöblierung der Kirche nach Zerstörungen des 30jährigen Krieges. Auch die Fensterdurchbrüche und Vermauerung der Portale dürften in diese Zeit gehören. Die Wand- und Deckenmalereien sind Jugendstilarbeiten aus der Zeit um 1900.

Infobox


Adresse

Empfohlene Route

Südwestliche Route

Offizielle Website

keine


Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V.

Dorfkirche St. Pankratius Borne