Südliche Route

Von Schönefeld zum Kloster Zinna

Der Süden des heutigen Bundeslandes Brandenburg war im Mittelalter von vielen Parteien heiß umkämpft: Vom Statthalter (Administrator) des Erzbischofs von Magdeburg, von den Meißener Markgrafen aus dem Hause Wettin, den Herzögen von Sachsen und natürlich Albrecht dem Bären von Brandenburg. Die in diesem Gebiet zahlreich errichteten Burgen dienten nicht der Verteidigung vor Angriffen der slawischen Ureinwohner, sie grenzten vielmehr die Interessenssphären der Eroberer gegeneinander ab. Bevor das Gebiet nach dem Wiener Kongress 1815 endgültig brandenburgisch/preußisch wurde, gehörte es Jahrhunderte lang den Sachsen oder den Magdeburgern. Der Besiedlungsprozess verlief aber – egal unter welchem Landesherrn – im gesamten Raum östlich der Elbe identisch. Deshalb verwundert es gar nicht, dass auch auf dieser Route die üblichen mehrteiligen romanischen Feldsteinkirchen stehen, in Städten und im Umfeld von Klöstern zudem spätromanische Backsteinbauten.

Der Landesausbau erfolgte hier, genau wie im Gebiet Albrechts des Bären, durch von Lokatoren angeführte Einwanderergruppen, die die Altmark, Niedersachsen, das Rheinland und Flandern verlassen hatten, um östlich der Elbe bessere und freiere Lebensbedingungen zu finden. Von großer kultureller Bedeutung waren dabei die beiden Zisterzienserklöster Zinna und Dobrilugk, die vom magdeburgischen, bzw. sächsischen Landesherrn zur Zeit der Romanik gegründet wurden, um den Landesausbau zu unterstützen. Im Umfeld von Dobrilugk befindet sich – vergleichbar mit Jerichow – ein ganzer Kranz von bemerkenswerten Backsteinkirchen (in geringerem Maße auch im Bereich von Zinna), die auf die Initiative der Klöster zurück gehen.

Die beiden Klöster Dobrilugk und Zinna, die zauberhafte Feldsteinkirche von Riedebeck, die Dorfkirche von Massen und die sehr interessante Stadtkirche von Zahna sind die Highlights dieser Route. Allerdings müssen hier wesentlich weitere Distanzen als auf den übrigen Routen bewältigt werden, weshalb sich eine Aufteilung auf zwei Ausflüge empfiehlt, einmal mit Dobrilugk als Ziel und einmal mit Zahna als Anfang.

Über unsere Kartendarstellung und die Etappenmarker kann direkt eine Routenplanung erfolgen. Die Stationen können auch als GEOJson und KML-Dateien heruntergeladen und in eigenen Navigationssystemen verwendet werden.